Skitourenwochenende Baad
7.-9. Februar 2020
Wie immer frohgemut und überzeugt, dass es in Baad wieder genügend Pulverschnee haben wird, trafen sich 15 Skitourengeher, vom Einsteiger bis zur Expertin, am Freitagnachmittag bei frühlingshaften Temperaturen in der Indexstraße zur gemeinsamen Anreise. Trotz diverser Staus auf der Strecke, konnten wir uns pünktlich um 19 Uhr nach dem Zimmerbezug zum Abendessen in der lauschigen Eckstuppe des Starzelhauses niederlassen. Die scheinbar makellose Neuschneeauflage gepaart mit dem Licht des Vollmondes war für unsere zwei Heißsporne Martin und Tim so herausfordernd, dass Sie noch kurzerhand um 21 Uhr zu einer nächtlichen Tour Richtung Grünhorn aufbrachen. Die anderen ließen den Abend im Starzelhaus, laut Wirtin Susanne „der schönste A… der Welt“ mit diversen belgischen Starkbieren ausklingen. Erst am Samstagmorgen konnten die beiden Spätheimkehrer Martin und Tim von ihrer nächtlichen Abfahrt, vielleicht besser Abstieg, im tiefgefrorenen Südhang berichten. Folglich hatte Martin schon um Mitternacht umgeplant. Statt über die Litzescharte zur Schwarzwasserhütte und zurück über wahrscheinlich schon wieder verharschten Südhänge, starteten wir am Samstag gemeinsam mit einer kurzen Abfahrt zur Breitach, von dort stiegen wir über die Bärgunthütte zu den Nordhängen oberhalb des Bärgunttales auf. An der Bärgunthütte trennte sich die größere Gruppe der Genießer, begleitet von Tim und Gerolf, von denen, die es immer wissen wollen, geführt von Martin. Ziel der Genießergruppe war der Gamsfuß (1990 m), einzige Herausforderung des landschaftlich abwechslungsreichen Aufstiegs war die kleine Gipfelwechte, welche von allen entweder im „Hauruck“-Verfahren oder mittels elegantem Po-Schwung überwunden wurde. Die Aussicht vom sonnigen Vorgipfel war allerdings nicht so umfassend wie von der Höferspitze (2131 m), dem Ziel der Profigruppe.
Die Leichtigkeit des Tiefschneefahrens erfuhren alle im frischem Pulverschnee in den Hängen am Gamsfuß und an der Höferspitze, trotzdem mussten wir immer wieder zum Durchatmen abschwingen. Während die Genießer ihre späte Mittagspause noch auf der Terrasse der Bärgunthütte in der Sonne auskosten durften, mussten die Profis mangels Sonne ihr Bier in der warmen Hütte verkosten. Beschwingt durch die Abfahrten, Nachmittagskaffee oder vielleicht auch eine Mittagsruhe, trafen sich dann fast alle wieder um 19 Uhr in der gemütlichen Eckstube, nur Juliane und Uwe verbrachten den späten Nachmittag auf der Heimfahrt nach Esslingen. Bei und nach gutem Essen, Holunderschorle, Radler, diversen Bieren und Wein entspannten sich interessante Gespräche bis um 23 Uhr auch die Letzten, auch Martin und Tim, zur wohlverdienten Nachtruhe entschwanden.Nach einer klaren Nacht lockte wieder ein wolkenloser Himmel, also war auch an diesem Tag nur in Nordhängen mit Pulverschnee zu rechnen. Das vollständig im Schatten liegende Karlstor (2120 m) mit seinem steilen Nordhang, welches nur bei sicheren Verhältnissen angesteuert werden sollte, war, dank mäßiger Lawinengefahr, unser heutiges Ziel.Aber zuerst galt es nach dem frühen Aufstehen und Frühstück die Zimmer zu räumen und zu packen, wahrscheinlich deshalb haben zwei Tourengeher (D. und R.) wohl beim Auftragen der Sonnencreme nach dem Zähneputzen die entsprechenden Tuben verwechselt; aber im Gegensatz zu Sonnencreme ist Zahnpaste leicht abwaschbar. Nach diversen weiteren Hin und Hers, unter anderem einem Plausch mit der sichtlich gesundeten Lisbeth (unserer ehemaligen Wirtin im Starzelhaus), versammelten sich wieder alle zum Anfellen an der Brücke über die Breitach. Vorbei an der äußeren und inneren Widdersteinalpe folgten wir den vorhandenen Aufstiegsspuren nördlich einer ausgeprägten Rinne, welche wir übrigens vor zwei Jahren für den damals sehr mühsamen Aufstieg nutzten, bis zum Fuß des steilen Nordhangs. Auch heuer war es ein steiler Aufstieg mit gefühlt 1000 Kehren, aber alle schafften es bis zum schattigen „Gipfel“ (oder wenigstens fast). Die Profis verschafften sich die notwendige Betriebstemperatur für die Abfahrt durch einen weiteren Anstieg von 50 Höhenmeter, für die Mehrheit genügte der obligatorische Gipfelschnaps zum (inneren) Aufwärmen – Danke Jochen! Wunderbar, wieder Pulverschnee, wenn auch verspurt und wenigstens bis zum Fuß des steilen Nordhangs. Nach rumpeligem Zwischenstück über gefrorene Lawinenreste genossen wir abschließend die sanfteren Hänge bei und unterhalb der Widdersteinalpen. Glücklich und zufrieden schnallten wir rechtzeitig vor dem angekündigten Sturmtief in Baad ab. Leider verlief die Heimfahrt nicht ganz so schnell wie die Abfahrt, da auch andere Schifahrer wegen der Sturmwarnung frühzeitig zur Heimreise aufbrachen.
Andreas, Brigitte,
Dieter, Gerolf, Guido, Hannes, Jochen, Juliane, Karlheinz, Margret, Rainer, Timm,
Uwe und Wolfgang danken Martin für das gelungene Wochenende und dem
Wettergott für zwei wunderschöne Sonnentage, Danke auch an die Fahrer Martin,
Timm und Hannes.
Gerolf